Partner vor Ort

AVENIR (Association des Volontaires pour l’Enfance, l’Intégration et la Recherche)

Diese Organisation mit Sitz in Kokologho besteht seit 2007 und ist seit dem 17. März 2008 vom burkinischen Staat anerkannt. Sie arbeiten an der Integration aller sozialen Schichten, um die Jugendlichen in ihrer Heimat zu halten und die Lebensbedingungen aller Dorfbewohner im Allgemeinen und der Frauen im Besonderen zu verbessern. Eine ihrer Stärken ist die Bindung der Jugendlichen an ihre Heimat durch spezifische Projekte wie Gemüseanbau, Viehzucht und Wiederaufforstung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Unterstützung von Frauen durch den Bau von Getreidemühlen, Schälmaschinen, Getreidebanken und Seifenherstellung. Nicht zu vergessen sind die Projekte für alle, wie Kleinkredite, Honigproduktion und Aufklärungsarbeit über Hygiene und Kinderrechte.

Wir arbeiten seit etwa 10 Jahren zu unserer vollsten Zufriedenheit mit ihnen zusammen. Eines der Gründungsmitglieder, Tinga Zoundi, ist auch vor Ort für unsere Patenschaften zuständig.

Burkina Vert

Schon seit 2002 arbeiten wir im nördlichen Landesteil auf breiter Basis mit dem Verein Burkina Vert zusammen – Hand in Hand mit Bauern aus der Region. Bei diesem Verein handelt es sich um eine 1995 gegründete bäuerliche Organisation. Sie ist von der burkinischen Regierung seit dem 20. Juni 2002 öffentlich anerkannt und hat am 14. März 2005 die offizielle Anerkennung des Landes als Nichtregierungsorganisation (NGO) erhalten. Heute vereinigt Burkina Vert rund 210 „Familien“, bestehend aus 20 bis 25 über 15-jährigen Personen, und vertritt 53 Gruppierungen, denen insgesamt 1370 Männer und 1890 Frauen angehören, und die in den Provinzen Yatenga, Loroum, Passoré und Zandoma verteilt leben. Seit Juni 2010 sind wir mit Burkina Vert mittels einer Partnerschaftsvereinbarung verbunden, die von den beiden Vorständen in enger Zusammenarbeit erarbeitet wurde. Der Generalsekretär von Burkina Vert, Abdoulaye Bagaya genannt Doudou, und der Präsident, Moustapha Ouedraogo genannt Major, sind die beiden Hauptverantwortlichen. Sie sind täglich vor Ort und halten uns mit sehr detaillierten Berichten auf dem Laufenden.

Die wichtigsten Ziele von Burkina Vert sind:

  • in jedem Einzelnen, in jedem Familienoberhaupt, in jedem Mitglied mit seiner Familie Verantwortungsbewusstsein zu wecken, damit jeder sich mit Respekt vor den andern für die Gemeinschaft einsetzt;
  • die individuelle und kollektive Selbstversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zu fördern, und zwar mit einem dreidimensional ausgerichteten Ergänzungsprogramm für eine sicherere Lebensmittelversorgung: Erhaltung von Wasser und Böden, Rückgewinnung von Böden durch den Bau von „diguettes“ (kleinen Dämmen), Agro-Forstwirtschaft;
  • die langfristige Bewahrung der natürlichen Ressourcen und Grundlagen der Ernährung;
  • Ernährungsautonomie durch Stärkung der Produzenten, Verbesserung der Produktion, Organisation des Verkaufs und Konservierung;
  • Soziale, erzieherische und gesundheitsfördernde Tätigkeiten zu fördern, indem die Alphabetisierung der Bevölkerung und deren Sensibilisierung für verschiedene Themen kontinuierlich unterstützt wird.

Die zentralen Elemente unserer Partnerschaft sind:

  • die Förderung des Baus von „diguettes“ > gegen die Bodenerosion und für die Rückgewinnung unfruchtbar gewordener Böden;
  • der Bau von Getreidebanken (banques de céréales) > gegen die jährliche Inflation der Getreidepreise und für die Gewährleistung einer gewissen Versorgungssicherheit in den Dörfern;
  • der Bau von geeigneten Einrichtungen zur Versorgung mit Wasser, je nach örtlichen Gegebenheiten und Mitteln;
  • die Einrichtung von Gemüsegärten, welche eine deutliche Verbesserung der Qualität der täglichen Mahlzeiten bewirken und darüber hinaus eine nicht zu vernachlässigende Einkommensquelle für die Nutzniesser darstellen;
  • der Bau von Getreidemühlen, um den Frauen die Arbeit zu erleichtern, damit sie mehr Zeit für ihre Familien haben und in einem gewissen Ausmass einer Erwerbsarbeit nachgehen können;
  • die permanente Unterstützung der Schule für Gehörlose von Ouahigouya, unter anderem mit Patenschaften.

Der Bau einer Schule für drei Klassen im Dorf You/Baongporé gehörte im Jahr 2012 zu den grossen realisierten Projekten. Sie ersetzt einen Schuppen aus Stroh, Lehm und Ästen, der bei jedem kräftigeren Windstoss einstürzte. Die Eltern hatten ihn selber gebaut, damit ihre Kinder überhaupt zur Schule gehen konnten.

ASFUD Association Song Taaba

Die ASFUD wurde im Jahr 1999 von acht Frauen aus dem Dorf Songpelsé gegründet. Dieses Dorf liegt 35 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Ouagadougou nach Tanghin-Dassouri an der Strasse zum bekannten Teich der heiligen Krokodile von Bazoulé.  Die erste Gruppierung unter dem Namen Song Taaba geht auf die Initiative unserer Freundin Claire Rouamba zurück: Sie wollte einen Brunnen bauen im Dorf, um den Frauen den weiten Weg zu ersparen, den diese zum Wasserholen zurücklegen mussten. Andere Begehren nach dringender Hilfe, die von verschiedenen Vereinigungen aufgegriffen wurden, führten dazu, dass im Dorf nach und nach ein handwerkliches Atelier   für Frauen und ein Vorschul-Kindergarten entstanden. Letzterer sollte allen Kindern ermöglichen, später die Schule zu besuchen. Dazu kamen ein Gemüsegarten, der Bau eines Empfangszentrums mit Übernachtungsmöglichkeiten, eine Getreidebank, Bienenhäuser und eine Honigproduktion und nicht zu vergessen die berühmten „pousse-pousse d’eau“ von Songpelsé (Schubkarren für mehrere Wasserbehälter), um die viele das Dorf beneiden. Heute verfügt das Dorf zudem über eine Schule mit drei Klassenzimmern und einen Wasserturm. Die wichtigsten Gebäude sind mit Solarstrom versorgt. Schliesslich haben die Nachbardörfer darum gebeten, an dieser Entwicklung partizipieren zu dürfen. So wurde am 6. Oktober 2006 die ASFUD (Association Song-Taaba des femmes unies et de développement) gegründet. Unter dem Präsidium von Claire Rouamba umfasst diese inzwischen zehn Dörfer und über 500 Mitglieder, davon rund 100 Männer.

Anlässlich der Gründung der Vereinigung haben die Mitglieder ein Programm zur gegenseitigen Hilfe beschlossen, insbesondere in den Bereichen

  • Förderung der sozio-ökonomischen Entwicklung der Frauen
  • Förderung der Bildung der Jugend, der Kleinkinder und der
    Alphabetisierung der erwachsenen Bevölkerung
  • Förderung der Menschenrechte insbesondere jener der
    Frauen und Kinder in der Region in der Region
  • Bildung und Sensibilisierung der Bevölkerung in Bezug auf
    ökologische Themen.

Zusammenarbeit

Die ASFUD und Yam Pouiré arbeiten seit vielen Jahren zusammen. In der ersten Zeit lag der Akzent auf der Entwicklung von Songpelsé – Bau des Empfangszentrums, Errichtung des Gemüsegartens, Einführung der „pousse-pousse d’eau“, erste Bienenhäuser, überdeckter Verkaufsladen, Unterstützung verschiedener Verdienstmöglichkeiten. Heute liegen die Prioritäten beim Dorf Taonsgho, das dank der Initiative der Bevölkerung und unter der Führung der ASFUD langsam das Mittelalter hinter sich lässt.

Wir stehen in regelmässigem Kontakt mit unserer Freundin Claire Rouamba. Sie ist es, welche die Umsetzung und den Fortgang der Projekte vor Ort kontrolliert und uns alle ihre Berichte schickt.

Lokale Partner

In den Dörfern Sancé und Balonghin haben sich kleine lokale Vereine gebildet. Mit Hilfe der alphabetisierten Jugendlichen konnten sie uns interessante und sehr konkrete Projekte unterbreiten, die wir direkt unterstützt haben. Nachdem die Ergebnisse anfänglich zufriedenstellend waren, übertreffen sie heute alle unsere Hoffnungen und Erwartungen.