Aktivitäten

Wasserzugang – Bohrungen

Ausgangslage

Wasser ist die Quelle des Lebens. In Burkina Faso ist sauberes und genügend Wasser leider keine Selbstverständlichkeit. Die Bewohner holen das Wasser für den täglichen Gebrauch an einem der traditionellen, öffentlichen Brunnen im Dorf. Nicht selten müssen sie bis zum nächsten intakten Brunnen Strecken von 5 bis 10 Kilometer zurücklegen, vor allem in der Trockenzeit. Oft sind die traditionellen Brunnen gefährlich, weil nicht ausgemauert und ohne Umrandung. In der Regenzeit stürzen sie deshalb gelegentlich ein, in der Trockenzeit fällt allerlei Unrat (wie die omnipräsenten, vom Wind verteilten Plastiksäcke und kleine Tiere) in die Brunnen und verunreinigt das Wasser, das eigentlich ungeniessbar wird. Mangels Alternativen muss das brackige, verschmutzte Wasser trotzdem konsumiert werden – es ist lebensnotwendig.

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Was tun?

Die beste Lösung des Problems ist ein tiefgebohrter Brunnen (forage). Er garantiert sauberes und gesundes Wasser  –  und damit die Eindämmung der meisten auf verschmutztes Wasser zurückzuführenden endemischen Krankheiten (zum Beispiel Durchfall).  Forages führen in der Regel das ganze Jahr über Wasser und tragen damit zu einer starken Verbesserung der Hygiene in den Dörfern bei.

Leider sind manche Forages ohne Instruktion der Bevölkerung über deren Betrieb gebaut worden. Bei Defekten ist diese deshalb hilflos und gibt den Brunnen auf, zumal das Geld für den Zuzug von Fachleuten fehlt. In den meisten Fällen wäre aber eine Reparatur möglich. Wird diese vorgenommen, muss damit die Ausbildung eines Betriebskomitees einhergehen, damit der Brunnen langfristig seinen Dienst tut.

Manchmal erlaubt der Untergrund keine Tiefbohrungen oder das Wasser in der Tiefe ist mit Arsen vergiftet und deshalb für die Verwendung gefährlich. Zudem fehlt oft das Geld dafür. Die Alternative besteht dann in der Grabung eines Brunnens mit grossem Durchmesser (puits à grand diamètre). Solche Brunnen von 12 bis 25 Meter Tiefe werden von Berufsleuten gegraben und vollständig ausgemauert. Sie sind mit Seilwinden ausgestattet und bekommen eine gemauerte Umrandung sowie einen Deckel. Damit ist eine gewisse Sauberkeit und ein Schutz vor Unfällen gewährleistet.

Die meisten Wasserzugänge bestehen aber nach wie vor aus traditionellen Brunnen. Meistens trocknen diese nach der Regenzeit bald einmal aus oder führen neben Schlamm nur noch tropfenweise Wasser. Weil sie nicht gemauert sind, brechen sie an den Rändern gern ein und machen so das Wasserholen sehr gefährlich. Weil eine Umrandung fehlt, fallen Schmutz, Plastiksäcke, tierische und menschliche Exkremente und kleine Tiere hinein. Die Tierkadaver verwesen dann im Wasser. Unglücklicherweise sind die Bewohner gezwungen, das Wasser zu trinken, das sie haben. Sind Forages und puits de grand diamètre nicht möglich, versuchen wir traditionelle Brunnen etwas tiefer zu graben, auszumauern und mit Umrandung und Deckel zu versehen, damit sie etwas länger Wasser führen und unseren Freunden als Trinkwasserquelle und darüber hinaus für die Bewässerung dienen können.

Kosten

Die Kosten sind sehr variabel. Für eine Tiefbohrung muss man mit CHF 12’000.- bis 15’000.- rechnen. Ein puits de grand diamètre kostet rund CHF 5000.- bis 7000.- .

Unser Hauptpartner

Burkina Vert, Ouahigouya

Diguettes: Rückgewinnung von degradierten Böden

„Diguettes“, auch Steinbänder genannt, sind kleine Dämme, die in der Regenzeit den zu starken Wasserfluss bremsen und hinter denen man anpflanzen kann, ohne dass junge Pflanzen vom Wasser gleich wieder herausgespült werden. Unser Partner Burkina Vert hat auf diese Weise in den letzten fünf Jahren etwa 360 Hektaren degradiertes Land wieder fruchtbar gemacht. Hinter den „diguettes“ hebt man versetzt angeordnete Halbmonde oder „zaïs“ (Pflanzlöcher) aus, um das einsickernde Wasser zurückzuhalten. Die Halbmonde und „zaïs“ werden dann mit Kompost gefüllt, bevor Mais, Hirse oder andere Getreide angepflanzt werden. Nach einem oder zwei Jahren ist das so behandelte Land für Kulturen dauerhaft zurückgewonnen, sofern das saisonale Klima keine Kapriolen schlägt. Bedingung ist aber, dass die „diguettes“ nicht entfernt werden. Sie sorgen für einen verbesserten Wasserhaushalt. Die Steine, aus denen sie bestehen, können also nicht anderswo für die Rückgewinnung von Kulturland wiederverwendet werden.

Kosten

Die Preise für die kleinen Dämme sind von Ort zu Ort unterschiedlich. Oft müssen die Steine mit Lastwagen auf die Baustellen gebracht werden, was je nach Distanz mehr oder weniger kostet. Auch die Gesamtlängen, die für gute Resultate nötig sind, variieren je nach örtlichen Gegebenheiten.

Unser Partner

Burkina Vert, Ouahigouya

Getreidebank

Getreidebanken sind einfache Gebäude, in welchen Getreide eingelagert werden kann. Dieses wird bei der Ernte, also bei tiefen Preisen eingekauft, damit es zu Zeiten der jährlichen Getreideknappheit zum Einkaufspreis an die Dorfbewohner wieder verkauft werden kann. Getreidebanken sind somit wesentliche Einrichtungen zur Entschärfung der jeweiligen Preissteigerung bei Getreideknappheit am Ende der Trockensaison und damit eine wichtige Massnahme gegen die Hungersnot.

Kosten

Je nach Bauwerk und Stockgrösse zwischen CHF 3‘800.- und CHF 8‘500.-

Unser Partner

Burkina Vert, Ouahigouya, Moïse Kabré, Ouagadougou (für die Bauten im Zentrum des Landes)

Weitere Aktivitäten

Nachfolgend sehen Sie weitere Projekte und Programme, die dank der Spenden realisiert werden konnten:

  • Moutons de case: Hausschafe (für die finanzielle Unterstützung von Frauen)
  • Wasserschubkarren (siehe Photos unter Songpelsé)
  • Seifenfabrik
  • Kornmühle
  • Projekt „Schulgeld & Aufforstung“
  • Gärten, Gärtnerausbildung und Gärtnerausrüstung für Schulen
  • Bau von Latrinen
  • Honigprojekte
  • Beteiligung am Bau von Ernährungszentren, Konservierungskeller & Alphabetisierungszentren
  • Nothilfe und spontane Unterstützung zur Rettung bereits bestehender Projekte
  • Kleinkredite zu Gunsten von Frauen und Jugendlichen
  • Bau eines Brotofens
  • Patenschaften von Kindern (in Schule und Berufsausbildung)
  • Patenschaften von gehörlosen Kindern und Jugendlichen
  • Bau eines „CSPS „- Sanitätspostens (Centre de Santé et de Promotion Sociale) – auch Busch-Spital genannt
  • Landkauf für Bauern
  • Karité-Butter – Gebäude, Presse und Schulung
  • Schule
  • Bohrungen